Wie erwartet: Rosamunde-Pilcher-Porno
Nein, ich war nicht "drin"...
Aber an anderer Stelle hatte ich, gleich nach Erscheinen des Trailers, meine Meinung zum Thema abgegeben.
Da sie sich mit derer vieler Besucher deckt, hier noch einmal für den geneigten Leser:
Manche Medienereignisse sind derart omnipräsent, dass es drängt, mal mit einem Kommentar "durchzulüften", um den Kopf wieder frei zu haben...
Gerade haben wir den Feuchtgebiete-Hype verdaut... wird uns der "Fifty Shades of Grey"-Trailer vor Augen geworfen.
Das brachte mich auf die Idee, meine neueste "Stoßlüftung" mal direkt hier als Themeneröffnung und Anregung zu platzieren.
Das Casting hat schon mal ziemlich daneben gehauen.
Wen wundert`s? Letztendlich ist es erst mit der 3. Wahl des Hauptdarstellers zum konkreten Vertrag gekommen... das war für alle Beteligten schon nicht leicht zu schlucken...
Hm... warum haben die erste und zweite Liga den Schwanz eingekniffen?
Vermutlich auch aus Bedenken um den guten Ruf. Schließlich wird man(n) einem Millionenpublikum in einer Art Rosamunde-Pilcher-Porno zum Fraß vorgeworfen... und kann (in Konkurrenz zur weiblichen Phantasie, losgetreten durch eine übermächtig-perfekte Grey-Roman-Steilvorlage) nur verlieren!
...und dieses Image, samt seiner psychischen... (ich hoffe für den Armen, nicht auch physischen) Folgen, der unweigerlich vernichtenden Kritiken im Anschluß, wird kaum wieder löschbar sein.
Die Besetzung der guten Ana Steele gibt mir echte Rätsel auf.
Hollywood ist voll von naiven Schönheiten, die sich um diese Rolle reißen würden und der Buchvorlage um Längen näher kämen.
Und dann dieses Ergebnis.... no comment.
Eine Frage hat sich allerdings schon vor Kinostart besonders klar beantwortet:
Ja, es ist möglich, einen (nicht nur aus schriftstellerischer Sicht) saumäßig geschriebenen Hausfrauenporno "noch" schlechter zu verfilmen.
Was für ein Jammer...
Bot sich doch ein Eldorado an Möglichkeiten für eine ambitionierte Regieführung mit wirklich passender Besetzung, einen Meilenstein zu setzen, der den beteiligten Machern für den Rest ihres Daseins einen "Grey-Lebensstil" garantiert hätte.
Bin schon gespannt, welches Buch mit anschließender Verfilmung auf der kommenden Berlinale eine Marktlücke trifft, bzw. die nächsten Tabuzonen streift, um diese 70 Millionen Leser zu toppen...
... und dabei den Eiertanz um die Zensur bewältigt, um sich den Zugang zu Drogerie- und Supermarkt-Regalen nicht zu verbauen.
Kreisch!