The Duke of Burgundy
Heute konnte ich mal wieder selbst einen Film im Kino sehen, was schon länger nicht möglich war.Es war der Neue von Peter Strickland, der vorher schon mit BERBERIAN SOUND STUDIO auf sich aufmerksam gemacht hatte.
Irgendwo im europäischen Niemandsland leben zwei Frauen in einer Villa, die sich mit Insektenkunde beschäftigen. Vorträge über das Thema sind die einzige Verbindung zur "Außenwelt". Ansonsten verbringen die beiden ihre Tage mit einem Ritual: Frau Nummer 1 kommt mit ihrem Fahrrad an der Villa an und muß dann den lieben langen Tag Aufgaben für ihre "Herrin" ausführen. Und wenn diese nicht zufrieden ist, muß sie Bestrafungen über sich ergehen lassen...
Ich will nicht zuviel verraten, aber wer denkt, daß er hier ein deftiges Sadomaso- Filmchen kredenzt bekommt, der wird enttäuscht sein. Stattdessen ist DUKE mehr ein psychologisches Drama, in dem es um das Machtgefüge in der Beziehung der beiden geht. Das Ganze ist toll inszeniert mit Anleihen am europäischen Exploitation-Kino vergangener Jahrzehnte, ohne selbst exploitativ zu sein. Besonders die Bilder sind sehr sinnlich, es fließen ausgiebige Aufnahmen der sich über die Jahreszeiten verändernden Natur und natürlich das Forschungsthema der beiden Frauen ein. Sehr sehenswerter Film für diejenigen, die auch mit stilleren Filmen klarkommen!