Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Atlantis Wellness & Fun
980 Mitglieder
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Filme aktuell / Wir waren im Kino: (1)

Filme aktuell / Wir waren im Kino: (1)
Hier soll ein Platz für Eure Berichte, Tipps, Kritiken, Fragen und Anregungen zum letzten oder geplanten Kinobesuch sein.

Wer hat welchen Film schon gesehen, ist er weiter zu empfehlen oder war es eine Enttäuschung und vor allem: Warum?

Bitte nur Filme, die aktuell im Kino laufen und natürlich, vor allem wenn es sich um Krimis handelt: Bitte keine Spoiler!
Weihnachten ...
....Zeit der Kostümfilme.
Wer sich die 99. Wiederholung von Sissy im Fernsehen nicht antun mag, aber auf Prunk, Raschelröcke und große Gefühle nicht verzichten will, der kann sich aktuell in folgenden Filmen aus der Gegenwart katapultieren:

Anna Karenina …Wikipedia nennt 13 Verfilmungen dieses Romans von Lew Tolstoi. Hier die britische Variante von 2012 mit Keira Knightley in der Hauptrolle.

Was kann man dem Werk heute neues abgewinnen?
Zum Glück nicht viel, es ist eine sehr werkgetreue Verfilmung des Romans ohne gewaltsame Modernisierungen. Dafür ist das Szenenbild eine Überraschung – viele Szenen scheinen sich in einem Theater abzuspielen, mal auf der Bühne, mal in den Kulissen und wenn sich eine Tür öffnet, dann weiß man nicht ob es jetzt ins Freie oder in die nächste Dekoration geht. Wirklich nur „im Freien“ spielen nur die Szenen um Kitty und Lewin, alles andere in einer sichtlich künstlichen Welt. Diese ist allerdings perfekt inszeniert, die Übergänge von einem Bild zum anderen sind immer eine Überraschung und der Film ist , wie man so sagt „opulent“ ausgestattet, sowohl was Dekorationen als auch Kostüme betrifft.
Also ein sehr schöner Film – ein bisschen zu schön, man ist erst begeistert und anschließend fühlt man sich etwas, als hätte man ein Stück süße Torte zu viel gegessen. An Keira Knightley liegt es nicht, sie spielt die Anna als junge Frau, die sie ja auch ist (wenn sie mit 16 verheiratet wurde und ihr Sohn 8 Jahre alt ist, kann sie ja höchstens Mitte 20 sein), das ist für jemanden wie mich, der bei dieser Rolle immer Anna Samoilowa im Hinterkopf hat, natürlich gewöhnungsbedürftig. Aber sie spielt die tragische Rolle der Anna sehr überzeugend. Über den Wronski (Aaron Taylor Johnson) läßt sich das leider nicht sagen, der bleibt bis auf die Szene,n wo die Affäre schon zu Ende geht, ziemlich uninteressant. Dafür Jude Law in einer absoluten Paraderolle als Fürst Karenin, *top* vermutlich der berühmteste betrogene Gatte der Weltliteratur. Das ist die eigentliche Überraschung des Filmes, Karenin als pedantischer, arbeitsbesessener, aber gleichzeitig toleranter und sogar liebender Ehemann, der Anna auch dann noch eine Chance gibt, als sie eigentlich schon gar keine mehr verdient hat. Man betrachtet ihn als Zuschauer mit zunehmender Sympathie und Verständnis.


Große Erwartungen. Wieder eine Literaturverfilmung , diesmal Charles Dickens. Auch einer der am häufigsten verfilmten Roman der Welt, was vor allem den Briten geschuldet ist, die ihn alle paar Jahre neu als TV Serie sehen wollen. Die Geschichte vom Waisen Pip, der als Kind aus Mitleid einem Sträfling hilft und später durch die Unterstützung eines unbekannten Gönners zum Gentleman erzogen werden soll, passt auch mit ihren Märchen- Krimi- und teilweise Horrormomenten gut in die Weihnachtszeit. Der Film ist schön, aber auch nur ein Stück brav abgefilmte Literatur mehr. Das liegt teilweise daran, dass man bei der Besetzung der Hauptdarsteller Pip und Estella bei den Kinderdarstellern die wesentlich glücklichere Hand gehabt hat als bei denen, die sie als Erwachsene verkörpern. Zu schön und zu glatt (Holiday Grainger und Jeremy Irvine). Die besten Rollen haben natürlich die „negativen§ Figuren – Robby Coltrane als undurchsichtiger Anwalt Mr.Jaggers, Ralph Fiennes als entsprungener Sträfling (nicht zu erkennen) und die von mir sehr geliebte Helena Bonham Carter in einer Bombenrolle als Mrs. Havisham *top* . Für mich fast der einzige Grund, diesen Film zu empfehlen.
Leider geht nach ihrem Untergang der Film geradezu gewaltsam seinen Ende entgegen, die Auflösung der verschiedenen Rätsel und Verwicklungen erfolgt sehr flüchtig und unbefriedigend und der Schluss ….. Dickens hat für den Roman bekanntlich zwei Fassungen des Endes geschrieben, einmal mit und einmal ohne Happy End. Welches der Film verwendet, sei hier nicht verraten, aber ich fand: nach der vorangegangenen Handlung wäre das anders jetzt glaubwürdiger gewesen.
Aber das kann jeder für sich entscheiden.

Und als drittes kommt am 26. 12 noch Ludwig II ins Kino. Mit einem Budget bei 16 Millionen Euro der bisher teuerste deutsche Film. Superbesetzung, aber ein fast unbekannter Hauptdarsteller (Sabin Tambrea) , was ich gut finde und nach dem Kinotrailer bin ich schon sehr gespannt. Und die Sissy spielt diesmal Hanna Herzsprung. *g*
7 psychos
ein herrlich durchgeknallter film von Martin McDonagh:

Colin Farrell ist drehbuchautor in einer schaffenskrise. Sam Rockwell gibt seinen durchgeknallten freund, den arbeitslosen schauspieler Billy ab, der dem dem alkohol zugeneigten schreiber, zu neuen ideen für ein ganz anderes script verhelfen will. Christopher Walken sucht hundekidnapping als geschäftsidee umzusetzen, begeht aber leider mit seinen komplizen den fehler, die töle des lokalen gangsterbosses (Woody Harrelson) gegen lösegeld wieder abgeben zu wollen. Tom Waits als weiterer per zeitungsannounce gefundener psychopath ist konsequent mit einem weissem kaninchen auf dem arm durch den film unterwegs. Michael Stuhlbarg und Michael Pitt werden gleich zu beginn des filmes nach einem aberwitzigen dialog übers meucheln von einem maskierten selbst gemeuchelt werden und erhalten als wegbegleitung ins jensseits zwei karo-buben.
Harry Dean Stanton und Abbie Cornish ergänzen dieses spielfreudige ensemble, während Mr Rockwell sehr bemüht ist, den kontext für einen perfekten showdown zu schaffen.

klingt abgefahren genug? dann geht rein.
eine satte portion skurrilität mit vielen augenzwinkernden reminiszenzen an frühere kinofilme.
The Life of Pi (Schiffbruch mit Tiger)
von Ang Lee, regisseur mit taiwanesischen wurzeln, der in seinen filmen ein breites spektrum an themen von martial arts über homosexualität, ost und west, Woodstock, widerstand gegen die japanischen besatzer in China, swingen behandelt, hat sich nun also an die verfilmung eines als unverfilmbar geltenden roman von Yann Martel gemacht. unter nutzung modernster technik, wo der kinobesucher ein neues brillenmodell ausgehändigt bekam, auf dessen etwaigen verlust die gleiche strafe wie für schwarzfahren in frankfurt steht: € 40.

da finden sich facetten eines abenteuerfilms neben denen zu religion und religiosität seite an seite auf einem rettungsboot mit anhängendem floss. ein junger mann, der mit eltern und bruder nebst tieren aus einem zoo im südindischen Pondicherry auf einem japanischen frachter nach Kanada reisen wollte, findet sich mit dem bengalischen tiger Richard Parker den launen des pazifiks ausgeliefert. ein zäher kampf um das überleben der beiden ungleichen bestimmt im wesentlichen die 127 minuten des films.

das buch habe ich gelesen und finde es spannender als seine inszenierung mit all der technikverliebtheit in schönen farben und dramatischen szenen. mein kopfkino nach der romanlektüre deckte sich fast gar nicht mit dem leinwandgeschehen.
Cloud Atlas
heute noch einmal in der deutschen fassung gesehen .... immer noch für mich eines der grossen kino-highlights des jahres 2012 ... allerdings hat mich die übersetzung ins deutsche stellenweise irritiert ... wem es möglich ist, der schaue sich diesen film im original an, bitte
The Hobbit
haben wir uns auch angesehen ..... und waren am ende enttäuscht, dass wir nun bis ende des neuen jahres auf den zweiten teil warten müssen und erst im sommer 2014 den 3. teil sehen dürfen - die diktate der kommerziellen verwertbarkeit ....zu schade
********ther Mann
126 Beiträge
Beasts of the Southern Wild
Die sechsjährige Hushpuppy lebt mit ihrem Vater in einem entlegenen Sumpfgebiet im äußersten Süden von Louisiana, das durch einen großen Staudamm vom Festland abgetrennt ist. Die Trennung ist aber nicht nur räumlich, sondern auch sozial und kulturell. Die Lebensumstände der Bewohner sind bestimmt von äußerster Armut und Verwahrlosung, zusammengezimmerten Wellblechhütten, Abwesenheit staatlicher Infrastruktur, Umweltverschmutzung, Selbstversorgung durch Fischfang, Alkohol und Krankheiten - aber auch durch Stolz auf ihre eigenständige Lebensform, Überlebenswillen und Solidarität untereinander. Insgesamt fühlt man sich eher an die Karibik erinnert als an die modernen USA.

Erzählt wird die Verwüstung des Gebiets durch eine gewaltige Flut und gleichzeitig der Versuch des todkranken Vaters, seine kleine Tochter zur Selbstbehauptung zu erziehen, um nicht zu sagen: zu zwingen.

Das Besondere an dem Film ist die Erzählweise aus der Sicht und in der Bildwelt eines Kindes. Die Realitätsebenen vermischen sich; Bilder, die symbolisch für Ängste stehen mögen, erscheinen real. So tauchen immer wieder riesige, bedrohlich und aggressiv wirkende "Auerochsen" auf, oder man sieht unvermittelt Szenen kollabierender Gletscher.

Hushpuppys Vater und einige andere weigern sich, den Aufforderungen zur Evakuierung wegen der Flut nachzukommen und werden daraufhin zwangsweise in ein Auffanglager deportiert (die einzige Stelle des Films, an der das "normale" Amerika gezeigt wird). Hushpuppy gelingt jedoch mit drei Freundinnen die Flucht, und sie gelangt in ein Bordell, wo sie ihre Mutter wiederfindet, nach der sie sich immer gesehnt hat. Diese erklärt ihr jedoch, sie könne sich um niemanden kümmern außer um sich selbst.

Vielleicht kann man den Film, der den Hauptpreis beim Sundance-Festival gewonnen hat, als Versuch darüber sehen, wie sich das Chaos der Erwachsenen in der Wahrnehmungswelt eines Kindes widerspiegelt. Gleichzeitig drängt sich die Assoziation zum Hurrikan Katrina und dem arroganten Umgang der staatlichen Behörden mit den Bewohnern einer der ärmsten Regionen des Landes auf.

Im Gedächtnis bleibt neben der beeindruckenden kleinen Hauptdarstellerin vor allem der eigentümliche bilderreiche Stil des Films, in dem sich Kindheitsfantasien, Weltuntergangsmotive, Zivilisationskritik, mythische Bilder (Sintflut und Arche Noah) und die Realität vermischen.
Ja, die "Beasts" habe ich auch gesehen.
War etwas schwierig für mich, den Zugang zu finden, das lag aber eher daran dass ich vorher einige (im Nachhinein betrachtet) sehr merkwürdige Rezensionen gelesen hatte und auf etwas anderes aus war.
Der Film ist übrigens komplett mit Laiendarstellern gedreht und läuft m.W. nur als Original mit Untertiteln - wüsste auch beim besten Willen nicht, wie man ihn synchronisieren sollte, ohne die gesamte Atmosphäre zu zuerstören.
Wenn man sich darauf einlassen kann, wird man mit einem sehr ungewöhnlichen Kinoerlebnis belohnt.
******din Mann
1.516 Beiträge
In Ihrem Haus
Als ich aus dem Kino kam waren meine ersten Worte: "Was für ein manipulativer Drecksack!"

Ein gelangweilter, frustrierter Literaturlehrer lässt seine Schüler über ihr letztes Wochenende einen Aufsatz schreiben. Ein Schüler liefert eine Geschichte darüber wie er sich unter einem Vorwand Zutritt ins Haus eines Mitschülers verschafft und dessen Familienleben ausspioniert. Der Text endet mit der Zeile: Fortsetzung folgt..
Der Lehrer erkennt das erzählerische Talent seines Schülers und ermuntert ihn weiterzumachen. Das bedeutet allerdings weiteres "einwanzen" in die Familie des Mitschülers......

Ich fand den Story klasse erzählt, unterhaltsames, actionfreies französisches Kino.
********ther Mann
126 Beiträge
Weil ich schöner bin
Die 13jährige Charo und ihre Mutter stammen aus Kolumbien und leben illegal in Berlin. Das Mädchen hat soeben die ersehnte Zusage für den Übertritt zum Gymnasium erhalten, als die Mutter zufällig in eine Polizeikontrolle gerät und infolgedessen beiden die Abschiebung innerhalb von zwei Wochen droht. Charo ist hin-und hergerissen: Einerseits will sie ihre Mutter nicht verlassen, die sich mit der Ausreise abfindet, andererseits unbedingt in Deutschland bei ihren Freunden bleiben und weiter zur Schule gehen. Bisher gewohnt, das Fehlen der Papiere zu verheimlichen, ist sie gezwungen, in die Offensive zu gehen, um sich Hilfe zu organisieren.

Eine sympathische Low-Budget-Produktion, gedreht im sommerlichen Kreuzberg und Neukölln, die nur an einigen Stellen etwas zu bemüht wirkt.
*********city Mann
201 Beiträge
"Argo"
Ben Affleck kenne ich noch als Bürschchen aus den klamaukigen Billigfilmen der Clique um Kevin Smith. Zwischenzeitlich schien er sich als Liebschaft älterer Damen auf dem Celebrity-Gossip-Kanal total verheizt zu haben.

Aus dem Jungen ist ein Mann geworden. Mit "Argo" bringt er seinen dritten Film als Regisseur auf die Rampe und dreht nicht mehr nur in Boston, sondern lässt den Polit-Thriller in Washington D.C., in Hollywood und im Iran spielen.

"Based on actual events" (wir kennen das) zeigt Affleck (der sich selbst als Hauptdarsteller gecastet hat) die Anstrengungen des CIA, amerikanische Botschaftsmitarbeiter aus den Wirren der islamischen Revolution herauszuboxen. Mit welchen Mitteln das angegangen wird, ist auch nach über 30 Jahren schwer zu glauben - die Vorgänge unterlagen einer Geheimhaltungspflicht und wurden erst im Jahr 2007 im Magazin "Wired" aufgedeckt.

In der Tradition politisch-paranoider Wir-gegen-den-Staat-Filme, die um Watergate herum Hochkunjuktur hatten ("All the President's Men", "Three Days of the Condor"), wiederbelebt mit "The Interpreter" und "Munich": Verschwitzt rauchende Männer mit Fünf-Uhr-Schatten und hochgekrempelten Hemdsärmeln; verschwörerische Gespräche auf dunklen Fluren; falsche Bärte und Ausweise und das Gefühl, dass niemandem zu trauen ist.

Go see it - falls ihr mal ohne nackte Frauen auskommt und hinnehmen könnt, dass wenig geschossen und gesprengt, dafür umso mehr geredet wird - und auch etwas gelacht.
"Die Köchin und der Präsident
von Christian Vincent mit der wunderbaren Catherine Frot in der hauptrolle

ein film, der natürlich um das essen geht - hier um das essen, das für den französischen präsidenten und seine persönlichen gäste in der privatküche im Elysee-Palast zubereitet werden soll. essen, dass an die küche seiner grossmutter erinnern und eine hommage an die natürliche (naturbelassene) küche frankreichs sein soll und die freude an den aromen, düften und kompositionen der speisen mit den entsprechenden korrespondierenden weinen.

ein film, der sehr appetitanregend ist und in dem Catherine Frot sich als Hortense Laborie gegen die weisse garde der köche in der zentralküche und das starre protokoll durchzusetzen hat.
das sie letztendlich auch aufgeben lässt, um in einer arktischen forschungsstation für eine horde männer, die sie wegen ihrem kulinarischen können anbeten, für deren leibliches wohl zu sorgen und um jene zwei jahre im staatsdienste zu vergessen und mit dem fürstlich entlohnten arbeitseinsatz, etwa 12000 km von Paris, ihrem lebenstraum einer trüffelzucht, näher zu kommen.

leider hat sich das drehbuch streckenweise zu sehr mit klischees abgegeben - wie es eben einer frau in einer männerdomäne ergehen kann, und dass journalistinnen mit amerikanischem akzent (auch wenn es sich um eine australierin handelte) eher dumm und nervtötend sind und das ein unerwartetes abendmahl von präsident und köchin alle hierarchien und gegensätze aufheben kann.

aber wem am hohen lied auf die küche frankreichs, dem augenschmaus der speisen liegt, der ist sicher gut unterhalten von diesem film, der auf einer wahren begebenheit beruhen soll -
damals als eine Danièle Mazet-Delpeuch für Mitterand gekocht haben soll.
"Der Geschmack von Rost und Knochen"
Regie: Jacques Audiard
Hauptdarsteller: Marion Cotillard (Stephanie) und Matthias Schoenaerts (Ali)

Eben in der deutschen fassung gesehen.
und noch immer noch einigermassen sprachlos und neben mir über diesen gewaltigen film, der meine sinne gefordert hat.

ich kann mich gerade an keinen film erinnern, in dem die Cote d'Azur frei von jeglichem glamour, schönen frauen, cabrios, grossspurigkeit, casinos ... gewesen ist.

der ehemalige profiboxer und gelegenheitsarbeiter Ali, der auch mal das essen für sich und seinen kleinen sohn Sam aus den abfällen im zug nach Antibes, zu seiner schwester Anna, bringen soll, zusammenklaubt, arbeitet schliesslich an einer bastelexistenz als türsteher, als mitarbeiter einer sicherheitsfirma und nimmt an illegalen kämpfen mit hohen wetten teil.
seinen weg kreuzt Stephanie, langbeinig, attraktiv und trainerin von orcas in einem vergnügungspark. bei einer show geschieht ein unfall und ihre unterschenkel müssen amputiert werden.

überhaupt gibt es viele arme und beine in dem film, menschen mit und ohne tattoos, über die und deren motivationen man mutmassungen anstellen könnte und auch sollte. und dann eben die "sportler" in boxstudios und in kampfszenen, an deren muskelspielen und gut gebauten körpern kameramann Stephane Fontaine offensichtlich grossen gefallen hatte.

da gibt es armut, kampf ums überleben, durchaus mit fragwürdigen mitteln, einen kühlschrank, in dem die joghurts nach ablauf des MHD rigoros angeordnet sind, einen kleinen jungen (Sam, 5 J), der die welt mit grossen und sicher oft verständnis- losen augen betrachtet und eben Ali und Stephanie.

er, durchtrainiert und primär vom instinkt bestimmt, der mitunter ratlos und sehr wütend macht, mitunter ihn aber genau das richtige tun lässt. definitiv kein subtiler spurenleser. und sie, die sich mit ihrem neuen leben, mit ihrer rolle als frau und als lustempfängerin und -geberin neu definieren muss, die sich zum entgegengebrachten mitleid verhalten muss und zu Ali, der ihr ihre fortgesetzte lustfähigkeit bestätigt hat. "Die Schöne und das Biest" ganz anders anders.

ein film, der nicht zerredet, nicht kritisiert (das bleibt ggf uns zuschauern überlassen), der menschen emotional werden lässt, der sie schweigen lässt und der am ende hoffnungschimmer zeigt, nach einem weiteren überlebenskampf.

sicher kein-gute-laune film.
aber unbedingt sehenswert.
und dessen wirkung sich wohl erst allmählich entfaltet.
********ther Mann
126 Beiträge
The Loneliest Planet
Alex (Gael Garcia Bernal) und Nica (Hani Furstenberg) sind ein westliches Backpacker-Paar um die 30, das anscheinend auf Weltreise ist und nun eine Trekkingtour in Georgien unternimmt. Die erste Szene zeigt, wie die frierende Nica nackt und mit nassen Haaren immer wieder auf-und abspringt, während ihr Freund in der duschelosen Unterkunft warmes Wasser abmischt und sie dann damit übergießt. Das ist ein stimmiger Einstieg in einen Film, in dem es sehr stark um Körperlichkeit, physische Anziehung und Gefährdung, nonverbale Kommunikation geht.

Alex und Nica sind ein verliebtes, sich leidenschaftlich begehrendes Paar. Ständig sind ihre Körper in Aktion, sie spielen miteinander und aneinander, tanzen leidenschatlich auf einem Dorffest, füttern sich gegenseitig oder turnen durch einen Bus, machen Handstände oder rollen einen Berghang hinunter. Auf der Tour durch die archaische, einsame Landschaft werden sie von dem wortkargen, deutlich älteren Dato (Bidzina Gujabidze) als Führer begleitet, der nur gebrochen Englisch spricht. Trotz seiner Anwesenheit können sie sich kaum zurückhalten, übereinander herzufallen.

Nur eine einzige falsche Geste von Alex während der bedrohlichen Begegnung mit einer Gruppe Einheimischer ändert jedoch alles. In der Beziehung entsteht ein tiefer Riss, eine Entfremdung, die beiden wirken auf einmal mit ihren Rucksäcken unbeholfen und wie gepanzert und wandern stumm nebeneinander her. Dato dagegen wächst eine neue Rolle zu, vor allem, nachdem er Nica aus einem eiskalten Fluss, in den sie gestürzt war, gerettet hat.

Ein interessantes Beispiel für einen Film, der fast ohne Worte auskommt und sich ganz auf Körper, Gesten und Bewegungen von drei Personen konzentriert und dadurch Spannung und Vieldeutigkeit erzeugt (Regie: Julia Loktev).
**e Mann
1.006 Beiträge
@*********y229

de rouille et d'os ("der geschmack von rost und knochen") ist wirklich intensiv, direkt, unkonventionell, "ehrlich".. hat mir sehr gefallen.. 2012 war eh das jahr des franz. films!
red
*******tee Frau
7.149 Beiträge
Anna Karenina
nun hab ich es auch geschaft in diesen Klassiker zu gehen.
Muss ehrlich zugeben, das ich das Buch nicht gelesen habe, aber das Thema find ich persönlich sehr interessant.
Eine Frau in einer ungleichen 3er Beziehung.
Das meiste dazu hat http://www.joyclub.de/my/2024383.a_simple_smile.html schongesagt und ich stimme ihr in allem zu.

Meine Persönliche Kritik an dem Film ist: es hat mir an der echten Leidenschaft gefehlt, von Fürst Karenin (Jude Law), vom wehm man sie am wenigsten erwartet, wird sie gelebt, was jedoch überrascht, da er in den Kritiken des Buchs als kalter und Gesellschaftskonformer Ehemann bezeichnet wird. Keira Knightley als Anna spielt ihre Rolle als leidenschaftliche Ehebrecherin sehr gut, jedoch hat man in dem Film oft das Gefühl das etwas fehlt... eben wie im Theater, es nimmt den Zuschauer nicht so in den Bann der Leidenschaft.

...In drei miteinander verwobenen Handlungssträngen wirft Tolstoi moralische Fragen zur Ehe, zum Ehebruch und zur Gesellschaftsordnung auf. Die Titelfigur Anna Karenina flüchtet aus einer freudlosen Ehe mit dem Staatsbeamten Alexej Karenin in eine leidenschaftliche Liebesbeziehung zu dem Grafen Wronskij, die in eine Katastrophe führt....

... »Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche ist auf ihre eigene Weise unglücklich.« Dieser erste Satz des Romans wird auch als »Anna-Karenina-Prinzip« bezeichnet, und hat ebenso wie andere Teile des Inhalts mehr als 130 Jahre nach seinem Erscheinen nicht an Gültigkeit verloren. »Anna Karenina« gilt mit Recht als ein Klassiker der Weltliteratur.

Quelle: Anna Karenina - Leo N. Tolstoi - Inhaltsangabe


Fazit, ich werde auf jedenfall das Buch lesen.
********ther Mann
126 Beiträge
Paradies: Liebe
Teresa (Margarethe Tiesel), eine Österreicherin in den fünfzigern, alleinstehend, übergewichtig und unzufrieden mit ihrer abnehmenden Attraktivität, verbringt ihren Urlaub in einer luxuriösen Ferienanlage in Kenia. Dort trifft sie auf andere Frauen mittleren Alters, die sich für ein paar Wochen junge farbige Liebhaber leisten. Anfangs zögernd und eigentlich von der Sehnsucht nach romantischer Liebe erfüllt, lässt auch sie sich auf einen gutgebauten "beach boy" ein, der ihr Komplimente macht und ihr das Gefühl gibt, noch begehrt zu sein. Doch so sehr sie sich ihren Illusionen hinzugeben versucht - binnen kurzem ist klar, dass es sich bei der vemeintlichen Nähe um ein reines Geschäft handelt. Ihr Liebhaber verlangt unter allerlei Vorwänden immer wieder Geld von ihr. Als die bloße Vortäuschung von Liebe offensichtlich wird, jagt sie ihn davon. Die nächsten Abenteuer folgen schnell, dabei erfährt sie aber auf immer drastischere Weise, dass ihr sexueller Marktwert im Gegensatz zum finanziellen gleich null ist. Was bleibt, ist Einsamkeit und Verzweiflung.

Der Film ist schlichtweg die Antithese zur romantischen Komödie. Soll man sich so etwas anschauen? Unbedingt, denn er ist großartig gemacht und im besten Sinne verstörend und zum Nachdenken anregend (nicht zuletzt für Joyclubmitglieder...).

Wie schon in seinen früheren Filmen (etwa "Hundstage" oder "Import/Export") lenkt Regisseur Ulrich Seidl den Blick auf die Kälte in der Gesellschaft und in den zwischenmenschlichen Beziehungen, auf innere Leere, Einsamkeit, unterdrückte Sehnsüchte und die Verkrampfungen, die daraus entstehen, auf Strukturen gegenseitiger Demütigung und Ausnutzung, und immer wieder auf die Sexualität als Schauplatz all dieser Verwerfungen. Dabei schrickt er nicht davor zurück, auch Intimität von ihrer hässlichsten und trostlosesten Seite zu zeigen. Typisch ist auch der ausgesprochen drokumentarischen Stil. Viele Laien in den Nebenrollen stellen quasi ihr eigenes Leben dar, die Hauptdarstellerinnen wirken in keiner Sekunde wie Schauspielerinnen, sondern wie echte Durchschnittstouristinnen.

Immer wieder gibt es quasi-dokumentarisch wirkende lange Einstellungen einzelner Schauplätze, die etwas über die Lebensumstände der gezeigten Personen erzählen oder diese kommentieren. So sieht man zum Beispiel gleich zu Beginn die vielsagende Szene einer Gruppe von Behinderten, die wild Autoscooter fahren, auf Kommando und unter Aufsicht, aber sich ausgelassen amüsierend... Die Hotelanlage ist durch am Strand aufgespannte Seile, Straßenschranken und Securitypersonal von der Außenwelt getrennt. Davor warten jede Art von Dienstleistung und Handelsware anbietende Afrikaner auf ihre Chance, ein Geschäft mit den reichen Urlaubsgästen zu machen. Deren Zimmer sind mit Exotika und Wildniskitsch ausgestattet, die die kulturelle Fremdheit und Lebensträgheit der Bewohnerinnen nur noch mehr unterstreichen, dasselbe gilt für die Animationsspiele im Pool.

Ein sehr nteressanter Aspekt ist das Verhältnis zwischen Touristinnen und Afrikanern. Die Frauen haben eine offen kolonialistische Einstellung. Sie fühlen sich den "Negern" überlegen, betrachten sie als minderbemittelte, triebhafte Lustobjekte. Tatsächlich sind die Schwarzen aber clever und geschäftstüchtig und nutzen ihr Image bei den weißen Frauen ganz bewusst aus, ohne ihnen echte Gefühle entgegenzubringen. Es ist ein gnadenlos funktionierender Markt, in dem beide Seiten sich gegenseitig ausnehmen und erniedrigen, finanziell und sexuell.
The Sessions
Was sie schon immer über Sex wissen wollten ...
Können Behinderte Sex haben? Sollten Behinderte Sex haben?
Auch dann, wenn sie ohne Hilfe dazu nicht imstande wären?

Bitte nicht über die Frage aufregen, die steht, wie ich aus meinem familiären Umfeld weiß, in sehr vielen Pflegeeinrichtungen und die Antwort fällt dort durchaus kontrovers aus. Und dieser Film spielt größtenteils in den USA im Jahre 1988.

Es ist nicht der erste Film über Mark O'Brien, bereits 1997, kurz vor seinem Tod, gewann ein kurzer Dokumentarfilm über ihn einen Oscar. Und so zeigen die ersten Bilder im Vorspann wohl tatsächlich den "echten" Mark O'Brien, ein seit einer überstandenen Poliomyelitis vollständig gelähmter Mann, wie er mit seinem elektrischen Rollstuhl zur Uni fährt und sich dort das Abschlusszeugnis abholt - er hatte englische Literatur studiert und will Schriftsteller werden.

Der Film setzt ein, als Mark (gespielt von John Hawkes) bereits 38 Jahre alt ist und als Schriftsteller durchaus erfolgreich. Aber auch die meiste Zeit an die eiserne Lunge in seinem Haus gefesselt, die er nur für wenige Stunden verlassen kann. Und da er nur seinen Kopf bewegen kann, vollständig auf fremde Hilfe angewiesen.

Trotzdem beschließt er - zur Erektion und zur Ejakulation durchaus fähig, wie er unfreiwillig an seinen Reaktionen auf seine Pflegerinnen feststellen muß - dass er nicht als männliche Jungfrau sterben will. Letzten Anstoß dazu gibt ihm der Auftrag zu einer Reportage zum Thema "Sex und Behinderung" für die er Interviews mit verschiedenen anderen Behinderten führen muss, die ihm erstaunlich freimütig Auskünfte über ihr Sexualleben geben.
Als tief gläubiger Mensch berät er sich dazu mit seinem Priester (einfach großartig: William H. Macy) und als der ihm - nach sanfter Manipulation von Marks Seite - im seinen "Segen" dazu gibt, kommt es zu den "Sessions" mit der Sexualtherapeutin Cheryl.

Die wird von Helen Hunt gespielt (endlich mal wieder zu sehen), und arbeitet natürlich gegen Bezahlung, macht aber Mark gleich beim ersten Mal klar, dass sie keine Prostituierte ist: Die Anzahl der Sitzungen mit einem "Kunden" ist auf sechs begrenzt und sie bemüht sich auch, keine emotionale Bindung zu ihren Partnern aufkommen zu lassen.

Der Zuschauer erlebt die Sessions quasi dreimal: in den Therapieberichten, die Cheryl abends auf Band spricht, in den Szenen wo Mark dem Priester alles quasi haarklein "beichtet" und natürlich direkt als Zuschauer.

Es ist wunderschön. Ich habe noch nie so explizit dargestellte und gleichzeitig so unbefangene Liebesszenen in einem Spielfilm gesehen. Die wunderbare Helen Hunt (wenn die Bemerkung gestattet ist: wird in diesem Jahr 50) spielt den größten Teil ihrer Szenen vollkommen nackt und es kommt so selbstverständlich rüber wie nur irgendwas. Und sie sieht phantastisch dabei aus.

Dabei ist das um Himmelswillen kein "Behindertenfilm", kein Mitleidsfilm oder so was, er ist im Gegenteil eher witzig (O'Brien war mit einer speziellen Art von Humor begabt) und bei den Dialogen mit dem Priester und auch mit seinen Pflegern kommen sehr viele komische Momente durch. Vor allem aber ist der ganze Film von einer Wärme durchzogen, die etwas an "Ziemlich beste Freunde" erinnert - ist zwar eine ganz andere Art von Film, aber man geht mit einem ähnlichen Gefühl raus.

Also wer "Liebe machen" mal im wörtlichen Sinne erleben möchte, der ist in diesem Film bestens aufgehoben.
"Jack Reacher" von Christopher McQuarrie
Brad Pitt, Hugh Jackman, Vince Vaughn, Jamie Foxx und Will Smith wurden für die rolle des Jack Reacher gecastet. die rolle des im roman von Lee Child 1,95 m grossen kämpfers für gerechtigkeit bekam dann aber der doch deutlich kleinere Tom Cruise, der sich denn dann mit seinen 50 in jeans und lederjacke gegen alle und auch die zahlenmässig überlegenen widersacher hin zur krankenhausreife bzw. exitus durchsetzt.

und regisseur McQuarrie hatte nach "Operation Walküre" wieder den herrn Cruise für die hauptrolle, der auch an der produktion des fillmes beteiligt war.

ort der handlung ist Pittsburgh, wo ein scharfschütze scheinbar wahllos 5 menschen am hellichten tag erschiesst (was angesichts des jüngsten amoklaufes in den USA, dem so viele kinder zum opfer fielen dann zu einer verschobenen US-premiere führte).

der hauptverdächtige ist schnell identifiziert und die mühlen der justiz beginnen zu mahlen. allerdings ist da noch der staatsanwalt (Richard Jenkins), dessen blonde tochter (Rosamund Pike) mit offensichtlich gering ausgeprägtem (analytischen) verstand und gehöriger naivität den schützen vor der hinrichtung bewahren will.
die andere nervtötende frau in dem film ist eine gewisse Sandy, deren hohlheit beachtlich ist.

und der geheminisvolle Jack, ex cop bei der US-Armee mit auslandseinsätzen, taucht unvermittelt aus dem nichts auf, in dem er keine spuren hinterlassen hat, auf, düpiert nicht nur die staatsgewalt, sondern findet schnell eine verschwörung, bei deren aufklärung nicht nur einige autos irreparablen schaden erleiden, sondern in ex-Marine und betreiber eines schiessstandes (Robert Duval) auch einen wackeren mitstreiter auf dem weg zur auflösung des falles.

DER Werner Herzog spielt Reachers antagonisten Zec mit betont langsamer aussprache, einem erblindeten auge und abgenagten fingern (nach jahren im Gulag) und ist so bedrohlich wie rätselhaft.

insgesamt ein genrefilm, den ich, hätte ich zufällig vor der kiste gesessen, ausgeschaltet hätte, weil so wenig an überraschungen und neuen ideen enthalten war und auf die fragen, die mir nach dem film bleiben, nämlich, was einen Werner Herzog so nach Hollyweird gelockt haben mag und warum Morgan Freeman sich mit einer minirolle als basecap-überreicher abspeisen liess, werde ich wohl kaum eine antwort finden.

die krimis von Lee Child sind lesenswerter als der film sehenswert ist. bei weitem.
"Django" von Tarantino
... das erste cineastische grossereignis 2013 und dazu noch ein Western!

Nach den Sandalenfilmen hatten die amerikaner John Ford (Regie) und John Wayne, in Deutschland hatten wir zu kinderfreundlichen sendezeiten die Karl-May-verfilmungen mit Lex Barker und Pierre Brice als unseren leinwandhelden, und in Italien die herren Leone und Corbucci, die den sog. Spaghetti-Western in die kinosäle brachten. Corbuccis wortkarger und einsamer Django aus dem jahre 1966 hiess Franco Nero, der sich für eine schwer misshandelte Halbmexikanerin, Maria, "einsetzt".

Tarantinos Django nun heisst Jamie Foxx und auch er kämpft wieder für (s)eine frau mit dem germanisch klingelnden namen Broomhilde und sein geschäftspartner, der vom zahnarzt zum kopfgeldjäger mutierte Dr King Schultz, der wahrscheinlich nie in Düsseldorf war, dessen planwagen aber ein überdimensionaler zahn ziert, wird grandios von Christoph Waltz gegeben. Wir werden augenzeugen, wie sich nach Djangos initiation in eine welt, die aus Dr Schultz' augen betrachtet wird, eine männerfreundschaft entwickelt. und wie die suche nach Djangos an einen plantagenbesitzer verkaufte frau ihren fortgang nimmt.
und aus der rache an weissen sklavenschindern und steckbrieflichen gesuchten auch eine geschichte um eine grosse liebe wird.

Tarantino hat sich wieder sehr lustvoll aus dem grossen panoptikum aus kino- und kultur- sowie amerikanischer geschichte bedient und die eine oder andere szene liess schmunzelnde reminszenzen an vergangene kinoerlebnisse wach werden. im film gefallene zitate könnten hier noch einen anderen thread ergeben, genauso wie die musik, die einen bogen von Johnny Cash über Betthoven "Elise" hin zu HipHop spannt.

sein kameramann Richard Richardson hat opulente landschaftbilder dazu gesteuert, Franco Nero hat es sich nicht nehmen lassen, einen auftritt im salon des blasierten Calvin Candie (Leo di Caprio) aufs parkett zu legen und Tarantino selbst tritt am ende noch auf und muss sich als "weissbrot" titulieren lassen. und in bewährter manier wechseln sich bilder von stille und beschaulichkeit mit denen von gelegentlich heftigem blutrausch an bösen bemerkungen ab.

ich hatte 165 minuten lang mächtig meinen spass und reichlich "food for thought" und werde mir den film sicher bald noch einmal im O-ton anschauen und frage mich schon jetzt, was meister Tarantino sich wohl als nächstes thema ausgeheckt hat ? die amerikanischen indianer im aufstand gegen ihre unterdrücker, die mexikanischen wanderarbeiter in Texas, die leseb und schwlen im kampf für gleich rechte ... oder ???

doch, ein facettenreiches meisterwerk.
nachtrag
nun ist doch schon der neue tag angebrochen und ich wollte im letzten satz "Lesben und Schwule" geschrieben haben ...
pardon
ich sehe meine fehler dummerweise immer erst, wenn ich auf "Senden" gedrückt habe. oh wei.
****ot2 Mann
10.229 Beiträge
The Sessions...
http://de.wikipedia.org/wiki … %93_Wenn_Worte_ber%C3%BChren

ist wirklich ein cineastisches "Kunstwerk".

Habe ihn aufgrund der Rezension hier angeschaut.

Es ist wirklich beeindruckend wie eine so schwierige Thematik dermaßen geglückt verfilmt worden ist.

Ein Film zum "Lachen und Weinen"..., ja es darf gelacht - und auch eine Träne verdrückt werden...

Also: Thumbs up auch von mir....
Lg
Gernot
Django
Hallo,

War gestern mal wieder im Kino, in Django.
Für mich wars seit langem der beste Film. Einfach eine geniale Mischung zwischen Spass und Spannung und zugegebener Weise auch einiger "bordeauxroter" Farbe..... *zwinker*
Ich kann euch den Film nur empfehlen.

Liebe Grüße
"Gangster Squad" von Ruben Fleischer
heute gesehen, war ich doch der hoffnung, dass solch gute schauspieler wie Sean Penn, Josh Brolin, Ryan Gosling, Nick Nolte garanten für einen recht spannenden film sein würden. und einige charaktere aus Coen-movies gaben sich schliesslich auch noch die ehre.

wir befinden uns in LA, anno 1949. die stadt der engel befindet sich unter dem zepter des brutalen gangsterboss Mickey Cohen (S.Penn), der sich mit drogen- und waffenhandel wie prostitution ein vermögen generiert hat, und nun plant seine einnahmen um das einträgliche wettgeschäft flächendeckend zu vermehren. seinen weg nach "oben" pflastern leichen. steigbügelhalter sind geschmierte cops,richter, staatsanwälte und politiker.

ihm gegenüber stehen 6 cops, die versuchen seine geschäfte zu torpedieren, um dem aus Brooklyn zugereisten machtgeilen mafiosi mit jüdischen wurzeln einen gewaltigen image- und machtverlust zu besorgen.

auch wenn es eine wahre geschichte ist und es Mickey Cohen wirklich gab (und dieser schon in anderen filmen ungleich erfolgreicher dargestellt wurde - etwa in "Bugsy, "Black Dahlia", "L.A. Confidential"), so war der film insgesamt langweilig, nervig amerikanisch, viel geballere mit blutfontänen, eine enttäuschung.
eine spannung konnte der regisseur nicht aufbauen.

obwohl ich Sean Penn als schaupieler schätze,
und Ryan Gosling, der leider weit unter seinen fähigkeiten agierte..


schade. schade.
das war ein stoff, dem man sich weit intelligenter hätte nähern können.
Kleiner Nachtrag zu "Django" ...
... betreffend die Amis und ihre political correctness ...

Nachdem in dem Film (den ich sehr gut fand) doch eine Menge Gewalt gezeigt wurde und man Menschen gepeitscht, zerfetzt, erschlagen, schrittweise zerschossen gesehen hat, man Fleischfetzen fliegen und literweise Kunstblut hatte fließen sehen - kommt im Abspann als erstes in Großschrift der Hinweis, dass bei den Dreharbeiten keine Tiere zu Schaden gekommen sind.

Die Frage hätte ich mir eher bezüglich der Schauspieler gestellt .....
*g*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.